top of page

t = Zeit

„Ich hab´ grad keine Zeit!“ Wie oft sagt man diesen Satz? Wie oft hat man schon diese Antwort gehört? Und wie oft nehmen wir sie einfach so hin? Sind wir doch mal ehrlich: den Meisten von uns reichen 24 Stunden am Tag doch gar nicht aus. Und eine Woche könnte ruhig acht Tage haben – mindestens! Hat sie aber nicht. Und somit kommen wir immer wieder in stressige Situationen, oder in welche, von denen wir glauben, dass sie stressig sind. Im Arbeitsalltag zum Beispiel: Wendet man sich an seine Kollegen oder seinen Chef mit einem Anliegen und bittet um ein Gespräch, bekommt man doch recht häufig die Antwort: „Ja gut, muss aber schnell gehen. Zwei Minuten!!! Ich habe einen wichtigen Termin.“ Na danke! Da fühlt man sich doch gut aufgehoben und tauscht sich gerne mit den Kollegen oder dem Chef über Dinge aus. Unter Zeitdruck schwierige Themen besprechen oder auch Entscheidungen treffen, dass ist ganz normal. Doch so sollte es nicht sein - denkt man sich in diesen Augenblicken.

Seit einigen Wochen habe ich mehr Zeit als mir lieb ist. Zeit, die ich versuche so gut und schlau zu nutzen, wie ich nur kann. Hier und da höre ich schon mal: „Hast du es gut! Soooo viel Zeit….einfach mal nichts tun, dass würde ich auch mal gern!“ Tja, Zeit habe ich wohl. Viel Zeit. Mehr als mir lieb ist. Ich nutze sie….keine Frage! Ich nutze meine Zeit und beschäftige mich damit, diesen Zustand recht schnell zu beenden. Kurz gesagt: Ich schreibe eine Bewerbung nach der Anderen, um endlich wieder etwas zu tun zu haben. Trotzdem komme ich mir vor, als ob Tag für Tag der Sekundenzeiger der Uhr über das Ziffernblatt rennt und ich nichts Nützliches schaffe. Damit das jetzt nicht falsch verstanden wird: Ich beschwere mich nicht darüber Zeit für mich zu haben, sondern darüber, dass ich selbst nicht weiß, wie ich sie richtig nutzen kann. Richtig im Sinne von nützlich – mit Arbeit. Ich komme mir also nutzlos vor.

Viele die ich kenne – und ich zähle mich jetzt auch zu diesen Menschen – beschweren sich darüber, dass sie im Arbeitsalltag keine Zeit für sich haben. Das von Termin zu Termin gehetzt wird. Für die einzelnen Termine bleibt keine Zeit und überhaupt…. das Privatleben… was ist das denn? Das hat doch keiner mehr zwischen dem ganzen Zeitmangel. Und dann wird man in diesen Zustand geworfen - von einer Sekunde auf die andere - in dem ein Zeitüberschuss herrscht und man sich mit dem Nichtstun beschäftigt. Das nennt man auch gern Arbeitslosigkeit.

In den ersten zwei Wochen denkt man sich: „Ach ja, nun hab ich endlich etwas Zeit für MICH. Mein lang verdienter Urlaub. Genieß ich mal, kommt bestimmt nicht so schnell wieder diese Chance.“ Spätestens in der dritten Woche hatte ich ein kribbeln in den Fingern und wollte unbedingt wieder arbeiten. Etwas tun. Etwas erleben. Und dann kommt der Punkt, an dem man in ein kleines, aber doch recht dunkles Loch fällt. Man igelt sich ein, fühlt sich nicht nur nutzlos, sondern benimmt sich auch so.

Da saß ich nun. In diesem schwarzen Loch der Artbeitslosgkeit. Kam mir klein, nutzlos und blöd vor und hatte nichts mehr, auf das ich mich freute. Der Spezialfall war eingetreten: Ich saß am späten Nachmittag bei mir zu Hause auf dem Sofa, im Pyjama aus dem ich es immer noch nicht seit dem Morgen rausgeschafft hatte und nippte an meinem Kaffee. Ich guckte auf die Uhr und kam tatsächlich zum ersten Mal seit Wochen ins schleudern – aus Zeitmangel. Ich musste mich tatsächlich beeilen rechtzeitig aus den Schlafsachen zu kommen, zu duschen und wieder einigermaßen ansehnlich auszusehen bevor mein Freund von der Arbeit nach Hause kommt. Was würde er bloß von mir denken, wenn er mich so sieht? Da wusste ich: SO KANN ES NICHT WEITERGEHEN!

Ich habe mal im Internet geforscht und nachgeschaut, was man im Allgemeinen über die Zeit denkt. Auf Wikipedia steht dazu: „Die Zeit ist eine physikalische Größenart. Das Formelzeichen der Zeit ist t, ihre SI-Einheit ist die Sekunde s. Die Zeit beschreibt die Abfolge von Ereignissen […]“ Ereignisse???? Hab ich nicht in meinem Tagesverlauf. Dabei habe ich doch sooooo viel Zeit – viel mehr als alle Anderen! Also müsste ich doch auch tausende Ereignisse in meinem Tagesverlauf zählen können. Nee, gibt´s nicht. Das wird sich jetzt ändern! Wie? Geduldet euch, ein paar Sekunden, Minuten, Stunden, Tage oder auch Wochen. Ich weiß nicht wann, aber ich werde es euch erzählen. Hier. An dieser Stelle. Ihr werdet es erfahren. Ihr müsst euch nur gedulden… Bis dahin nehmt euch einmal am Tag einen Moment für euch, ganz bewusst und genießt die Zeit – auch wenn es nur 2 Minuten sind, die ganz euch allein gehören. Ansonsten genießt die vielen schönen Augenblicke die der Alltag mitbringt. Und haltet mich für verrückt: Ich meine auch den Arbeitsalltag! Freut euch über die vielen nützlichen Dinge die ihr am Tag schafft und die tollen Leute, die ihr dabei trefft und die euch dabei begleiten. Denn Zeit nehmen und Zeit haben sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. "Zeit ist kostbar" hat man schon oft gehört und ich habe nun gemerkt, dass es wirklich so ist. Man ist nicht reich, wenn man viel Zeit hat, sondern das Beste aus seiner Zeit macht!

Recent Posts
Search By Tags
Noch keine Tags.
Follow Me
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
  • Google+ Basic Square
bottom of page